Was die FPÖ Vorarlberg lieber nicht wüsste
Die FPÖ Vorarlberg tut aktuell so, als ob sie mit Heinz-Christian Strache nie viel am Hut gehabt hätte. Die Wahrheit sieht anders aus. Die Ländle-FPÖ unter den Obleuten Bitschi und Bösch war immer auch ein Teil des Systems Strache.
Dazu ein Beispiel: Als 2013 ein gewisser Thomas Schellenbacher für die FPÖ in den Nationalrat einzog, war innerhalb der FPÖ sehr klar, worum es ging: um viel Geld. Thomas Schellenbacher vermittelte osteuropäische Arbeitskräfte nach Österreich. Und seine ukrainischen Kontakte[1] waren an politischem Einfluss interessiert[2]. Schellenbacher habe dem Vernehmen nach nicht nur bei einer Partei angeklopft, ob gegen Geld eine aussichtsreiche Kandidatur möglich wäre. Bei der FPÖ hat es dann mit der Kandidatur geklappt. Darüber, ob die in Frage stehenden Millionen im Büro von Volksanwalt Fichtenbauer (ebenfalls FPÖ) übergeben worden sind, besteht noch keine Klarheit[3].
Beabsichtigt war jedenfalls, dass Schellenbacher die Funktion des Wirtschaftssprechers der FPÖ im Nationalrat übernehmen sollte. Dafür musste der Vorarlberger Abgeordnete Bernhard Themessl über die Klinge springen, der seit 2006 als Wirtschaftssprecher fungiert hatte. Die FPÖ Vorarlberg opferte ihn ohne Widerstand[4].
Jetzt, 2019, kann sich natürlich niemand mehr erinnern. Wien ist von Bregenz so weit weg wie Paris. Jede Nähe zu HC Strache und seinem Parteisystem kann Bitschi, Bösch und Co nur höchst unangenehm sein. Aber die Wähler sollten sie kennen.
[1] Profil schon 2015: https://www.profil.at/wirtschaft/affaere-ex-fpoe-abgeordneten-thomas-schellenbacher-11148962
[2] https://www.profil.at/oesterreich/fpoe-abgeordneter-geschaeftsleuten-aufenthaltstiteln-5834612
[3] https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20170121_OTS0003/profil-ordnungsstrafe-fuer-fpoe-volksanwalt
[4] FPÖ-interne Diskussionen und lauter werdende Gerüchte rund um Schellenbacher sorgten zwar dafür, dass doch Axel Kassegger die Funktion des Wirtschaftssprechers übernahm.
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