Wirtschaftskammer: Viel Spaß mit fremdem Geld
Die Einnahmen der Wirtschaftskammer Vorarlberg[1] aus Zwangsbeiträgen sind in zehn Jahren um mehr als die Hälfte gestiegen (genau um 53,8%)[2]. Im gleichen Zeitraum hat die Inflation nur 22,8% betragen. Kein Wunder also, dass die WKV im Geld schwimmt und das Geld der Mitglieder in millionenschwere Rücklagen überführen kann.
2016: Knapp 4% mehr Beiträge
Zu dieser Explosion der Beitragseinnahmen kommt es durch die Kombination der drei Kammerumlagen KU1, KU2 und Grundumlage. Während die Grundumlage je nach Branche unterschiedlich gestaltet ist, bemisst sich die Kammerumlage 1 an der Vorsteuer und wächst daher praktisch parallel zu den Umsätzen der Zwangsmitglieder. Die Kammerumlage 2 firmiert unter dem Decknamen „Zuschlag zum Dienstgeberbeitrag zum FLAF“ und errechnet sich als %-Satz der Lohnsumme. Praktischerweise profitiert die WK damit von jedem Lohnabschluss.
Im Jahr 2016 wird die Wirtschaftskammer Vorarlberg auf diesem Weg um ca. 3,6% mehr KU1 und um 4,0% mehr KU2 einnehmen, während die Inflation bei rund 1% herumdümpelt[3].
Was zu tun wäre
Jede Landes-Wirtschaftskammer kann autonom die Beitragssätze senken und damit die Unternehmer entlasten. Tut sie aber nicht. Stattdessen haben sich die Verantwortlichen in Feldkirch entschieden, im Jahr 2017 noch mehr Geld auf Kosten der Zwangsmitglieder zu verbraten. Damit sich niemand aufregt, wurden sicherheitshalber auch EUR 300.000 an Parteienförderung für die Parteien im Kammerparlament beschlossen.
[1] Mit kleinen Abweichungen spielt sich dasselbe bei allen 9 Landeskammern und der WKO selbst ab.
[2] Anfragebeantwortungen zu den parlamentarischen Anfragen 3884/J und 7603/J
[3] Hochrechnung aus den Einnahmen Jänner 2016 bis August 2016 laut Budgetentwurf 2017 der WKV, Link zur Datei: wkv_budget-2017
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