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Ausbildungspflicht schafft Stammkunden fürs AMS

Noch vor dem Sommer schubsen die Mehrheitsparteien die „Ausbildungspflicht bis 18“ durch den Nationalrat. Das neue Gesetz trägt einen verlockenden Namen, denn wer kann schon dagegen sein, dass alle jungen Menschen eine gute Ausbildung bekommen?

Ausgangspunkt sind die Schwächen eines beachtlichen Teils der österreichischen Pflichtschulabsolventen, nämlich ein Fünftel, in den Grundkompetenzen des Lesens, Schreibens und Rechnens. Diese führen dazu,  dass diese jungen Menschen auf dem Lehrstellenmarkt nicht vermittelbar sind. Schon im Alter von 15 werden sie so zu einer Problemgruppe auf dem Arbeitsmarkt.

Im Detail bringt das neue Gesetz aber keine bessere Ausbildung. Das Bildungsministerium, dem die Verantwortung für die Schulausbildung bis 15 obliegt, kommt im gesamten Konvolut nicht einmal vor. Die Frage, wie wir die Ausbildung im Pflichtschulalter verbessern und die Grundkompetenzen der jungen Menschen stärken, interessiert die Bundesregierung gar nicht.

Vielmehr werden jene Jugendlichen, die im Alter zwischen 15 und 18 nicht selbst einer Ausbildung nachgehen, dem AMS überantwortet, das sie dann betreut. Die eklatanten Probleme in unserem Bildungssystem lagert die Regierung also einfach ans AMS aus. Die jungen Menschen werden in überbetrieblichen Ausbildungszentren und dergleichen zwischengeparkt, um in weiterer Folge als Dauergäste auf diesem „Zweiten Arbeitsmarktin der Abhängigkeit von staatlichen Institutionen zu verharren. Einzig optischer Effekt: Sie sind für 3 Jahre aus der Arbeitslosenstatistik verschwunden.

Die Ursachen von Jugendarbeitslosigkeit bleiben unangetastet:

  • Der Stillstand in der Schulpolitik, Stichwort Bildungsreform
  • Die Bürokratie für Unternehmen, die Lehrlinge ausbilden

 

In diesen beiden Handlungsfeldern passiert gar nichts. Deswegen wird sich in wenigen Jahren zeigen, dass die Ausbildungspflicht null und nichts bringt. Was dann folgt, hat Vizekanzler Mitterlehner schon am 16.01.2014 der „Presse“ erklärt: die Einstellungspflicht. Die Regierung wird dann eben die Betriebe mittels Quoten zwingen, junge Menschen einzustellen. Von Politikern, die als einzigen Lösungsansatz stets nur noch mehr Staat kennen, können wir leider nichts Besseres erwarten.

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