Land Vorarlberg belohnt höheren Wasserverbrauch
Mit einer Novelle des Kanalisationsgesetzes hat die Vorarlberger Landesregierung Anfang März 2017 einen sprichwörtlichen Bock geschossen. Das neue Gesetz lässt es zu, die Kosten für Großverbraucher zu reduzieren und die Sparsamen mehr zu belasten.
Künftig können 25% des Gesamtverbrauchs einer Gemeinde in Form einer Grundgebühr eingehoben werden. Diese ist vom tatsächlichen Verbrauch unabhängig. Der tatsächliche Verbrauch eines Haushalts wird auf diese Grundgebühr angerechnet. Das bedeutet: Der konkrete Verbrauch ist nur zu bezahlen, soweit er diese Grundgebühr übersteigt.
Zeitgemäß wären Anreize, den Verbrauch im Sinne der Umwelt und Ressourcenschonung zu reduzieren. Wer weniger verbraucht, sollte billiger davonkommen. Stattdessen belohnt das Land Vorarlberg Großverbraucher. Wer besonders sparsam war, hat Pech gehabt.
Das trifft vor allem ältere Personen, die oft alleine wohnen und nun mit höheren monatlichen Betriebskosten konfrontiert werden. Ökologisch, nachhaltig, sozial? Ein klassisches „Nicht genügend“ in drei Kriterien für schwarz-grüne Vorarlberger Landesregierung.
Helmo Pape
31. März 2017 at 12:09Das oben geschriebene ist sachlich falsch. Die Mechanik ist eigentlich simpel, wenn man a) Verbrauchsabhängig und b) sozial gestaffelte Tarife will. Man erhöht die Wassergebühr so dass Grossverbraucher wirklich mehr Kosten haben und gewährt allen einen Freibetrag, der so gewählt ist, dass alle Normalverbraucher zu gleichen (oder sogar) niedrigeren Kosten einen haushaltsüblichen Wasserverbrauch haben können. Wer spart, der spart und wer mehr verbraucht spürt´s. Gut gemacht sollte das Schlusswort sein lieber Gerald 🙂
Gerald Loacker
10. April 2017 at 10:27Lieber Helmo,
Eben nicht. Jetzt kann Dir Folgendes passieren:
Fixkosten: 100, tatsächliche Kosten 60 –> Du zahlst 100.
Bisher: Fixkosten 20, tatsächliche Kosten 60 –> Bisher zahltest Du 80.
Daher ist die Reform schlecht.
Grüße
Gerald