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Mehr Landärzte durch mehr Hausapotheken?

Es wird zunehmend schwieriger, Bewerberinnen und Bewerber für „Landarztstellen“ zu finden, also für Krankenkassen-Vertragsarztstellen in ländlichen Regionen. Die österreichische Regierung findet schnell ein Rezept: mehr Hausapotheken für niedergelassene Ärzte.

Von europaweit rund 2.000 Hausapotheken befinden sich ca. 800 in Österreich. Sie sichern die Medikamentenversorgung der Bevölkerung in Regionen, denen eine Apotheke fehlt. Sie sichern aber auch ein beachtliches Zusatzeinkommen für jene niedergelassenen Allgemeinmediziner, die eine solche Hausapotheke führen dürfen. Die SPÖ/ÖVP-Politiker denken also: „Mehr Hausapotheken bedeuten höheres Einkommen für Ärzte, also wird es mehr Landärzte geben.“ Damit passieren den Herrschaften gleich zwei Denkfehler.

Denkfehler 1: Junge Medizinerinnen und Mediziner wollen die Landarztstellen wegen des Einkommens nicht.

Richtig ist: Die Absolventinnen und Absolventen von Universitäten sind Teamarbeit von ihren Schulzeiten an gewohnt. Das traditionelle Einzelkämpfertum als niedergelassener Allgemeinmediziner entspricht immer weniger ihren Vorstellungen. Das gilt auch für das Leben im ländlichen Raum überhaupt. Einer Generation, für die das Auslandssemester zum Mindeststandard einer akademischen Ausbildung geworden ist, fällt in Kleingemeinden die Decke auf den Kopf. Interdisziplinäres Arbeiten in Teams, so z.B. in wohnortnahen Versorgungszentren, wie sie die Gesundheitsreform vorsieht, werden dem viel eher gerecht.

Denkfehler 2: Das Einkommen der Ärzte muss durch die Hausapotheke aufgebessert werden.

Richtig ist: Hausapotheken dienen der Versorgung, nämlich der Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten. Sie waren nie zur Einkommensaufbesserung für notleidende Ärzte gedacht. Vielmehr sollte jede Berufsgruppe so honoriert sein, dass sie aus dem Berufsfeld ihrer Kernkompetenz ein gutes Auskommen erwirtschaften kann. Wenn man der Meinung ist, die Vergütung von Kassenärzten stimme nicht, dann müssen eben die Kassenverträge anders aussehen – für Ärzte auf dem Land und in der Stadt gleichermaßen.

Was die Bundesregierung hier liefert, ist lupenreine Klientelpolitik für die niedergelassenen Ärzte. Zur Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten gibt es geeignetere Mittel und Wege.

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